Zimtsirup

Flavoured Latte, Caramel Macchiato, Chai Tea mit Aroma XYZ... Die Welt fährt ab - auf aromatisierten Flüssigzucker! ;o)

Als ich gestern in einem meiner Lieblingscafé's (also nicht eins der Sorte, wo man mit Zeitschrift hängen bleibt, aus dem Fenster guckt, Leute und Treiben der Stadt beobachtet - sondern eins von denen, die man eher wegen ihrer Kaffeezubereitung schätzt und die einem den passenden Koffeinnachschub während eines Nachmittags-Tiefs verpassen...) saß und einen Kaffee (schwarz, ohne Milch, ohne Zucker und vor allem ohne Flavour) bestellte, fragte mich die Verkäuferin wie selbstverständlich, mit welchem Aroma ich den denn gerne hätte...

Eeeh, Aroma? Ich wollte doch Kaffee?! Koffein!  Nach wiederholter Nachfrage und wiederholter Bestellung meinerseits fragte ich mich kurzzeitig, ob ich nicht doch mal so was probieren sollte?! Aber nee, hab mich dann ganz schnell selbst ermahnt. Ich bleibe dabei: Kaffee trinkt man schwarz, höchstens (aber allerhöchstens!!!) mit 'nem Schuss Milch, he he. Trotzdem will ich natürlich nicht als Trend-Banause abgestempelt werden, und daher gibt's hier heute Zimtsirup. Ohne Aroma, ohne Farbstoff und ohne Kaffee. Stattdessen kommt der Sirup bei mir nämlich über den Milchreis, und dann gerne ganz besonders viel ;) So lecker! Lässt sich übrigens super in rauen Mengen auf Vorrat machen und verschenken.

So, jetzt ist es raus: Ich bin ein bisschen 'eigen', was die Kaffeeauf- und Zubereitung angeht. Ihr müsst wissen, dass ich ein wenig geschädigt bin von der Vergangenheit. Nachdem wir nämlich schon unendliche Kaffeemaschinen, Espressokocher, Siebdruckträgermaschinen und werweißwas-alles getestet haben war das Ergebnis letzten Endes erschütternd: Der beste Kaffee kommt aus der French Press. Jawoll, diesem unscheinbaren, nicht-automatischem Handgerät. Traurig aber wahr. Alternativ verwenden wir höchstens noch eine unserer 5 Bialetti-Kocher, die sich mittlerweile angesammelt haben. Ich meine, stellt euch nur mal vor es sind Gäste im Anmarsch! Ich würde sagen, da sind wir bestens gerüstet - einziges Manko, das bleibt: Unser Herd hat nur 4 Platten... ;o)

Auch was den Kaffee selbst angeht haben wir... naja, sagen wir mal... gewisse Ansprüche. Das führt dazu, dass wir mittlerweile ungefähr genauso gut und lange über Kaffeearomen philosophieren können wie andere über Wein. Aber mal ehrlich: Kaffee ist schon ein total geiles Getränk, oder? ;)

Außerdem ist auch die Kaffeemaschine in einem Café ein ganz wichtiges Auswahlkriterium für die Entscheidung eines Besuchs. Lange habe ich mich gefragt, ob sowas noch normal ist - als ich von einer damaligen Mitstudentin erfahren habe, dass sie auch als erstes die Kaffeemaschine begutachtet, bin ich echt sowas von erleichtert gewesen...

So, aber worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ja genau, auf das heutige Rezept. Keine Angst, ich erkläre euch jetzt nicht, wie ihr Milchreis zu kochen habt, sondern es geht mir um den Sirup, der aus ganz schödem Milchreis (Milchreis ist natürlich eigentlich sowieso überhaupt nicht schöde!), einem vermeintlichen 'Kinderessen', was ganz leckeres zaubert.

Dazu gab's bei mir ein Apfel-Ingwer-Kardamom-Kompott nach dem Rezept von The Green Kitchen Stories. Viel Gewürze, dafür kein Gramm Zucker. Natürlich passt auch anderes Kompott, Kirschen, Pflaumen oder Birnen. Auch Feigen, mariniert in Honig schmecken eins A dazu.

Honig Feigen (für 4 Milchreis-Dessertportionen)

Zutaten

4 Feigen

2 EL flüssiger Zucker

2 EL Orangensaft

Zubereitung

Feigen waschen und, vierteln oder achteln. Honig und Orangensaft vermischen und die Feigen darin ca. 1 Stunde marinieren. Ab und zu wendet man die Feigen vorsichtig.

Zutaten für den Sirup (die Menge reicht für 4 Dessert-Portionen, am besten gleich mehr machen)

100 g Rohrohrzucker

125 ml warmes Wasser

1/4 TL Zimt

Zubereitung

Zucker in einem kleinen Topf hellbraun karamellisieren lassen. 

Mit dem warmen Wasser vorsichtig (!) ablöschen und Karamell unter Rühren in dem Wasser auflösen. Zimt dazugeben und etwa 15 Minuten köcheln lassen, sodass eine Sirupartige Konsistenz entsteht. Anschließend in eine Flasche füllen und abkühlen lassen.