Kürbiskipferl

Ich hatte mir ganz fest vorgenommen, dieses Jahr keine Plätzchen zu backen und mich stattdessen auf die Mitbringsel von Freunden und Bekannten zu verlassen (denn die schmecken mir, um ehrlich zu sein, ohnehin immer viel besser als meine eigenen ;-)

Ich bin auch eigentlich kein besonders großer Anhänger von Plätzchen, Keksen oder anderen kleinen Knabbereien...

Denn lieber esse ein ordentliches Stück Kuchen oder Torte, und dann is' auch gut, das Nachmittagstief überstanden und ich um einiges zufriedener als nach der Verkostung 10 verschiedener Plätzchen.

Aber warum erzähle ich euch das, während ich hier ein Rezept für 'Kürbiskipferl' blogge? Nun ja - Ich hatte einfach keine andere Wahl, als es doch noch selbst zu tun! Schuld daran bin natürlich nicht ich, sondern mein Mitesser. Der entpuppte sich nämlich als ein sehr eifriger Einkäufer auf dem Wochenmarkt...

Erst kürzlich stand ein Hausbesuch der Verwandtschaft aufgrund eines nachzufeiernden Geburtstages an. Die Qual der Wahl fiel auf eine Kürbislasagne, denn Lasagne ist für mich einfach das optimale Essen, wenn Gäste im Anmarsch. 

Erkältungsbedingt lahmgelegt schickte ich meinen Mitbewohner und Mitesser auf den hiesigen Wochenmarkt - natürlich bestens ausgestattet mit Notizzettelchen und einer etwas längeren Einkaufsliste - denn Frau weiß ja mittlerweile, dass Wort und Schrift scheinbar in nicht gleicher Weise vom männlichen Gehirn verarbeitet werden ;-)

Am Ende seines Einkaufsbummels stand mein Mitbewohner lächelnd mit 3 überdimensional großen Kürbissen vor mir und fragte mich dann, ob die wohl ausreichen würden. Eeeeeh... wie viele Gäste hatte er jetzt noch mal eingeladen? 

Das Ende vom Lied: Es wurde noch am selbigen Tag Kürbispüree fabriziert. Und zwar in Mengen, mit denen man vermutlich auch die nächsten 10 Winter zweifelsohne überstehen könnte ;-) Seitdem verfügen wir also über einen 'kleinen' Vorrat an eingewecktem Kürbis. 

In Gedanken sah ich mich schon an lauen Sommerabenden schwitzend und mit dem Löffel in der Hand vor einer Schüssel Kürbissuppe sitzen. Panik stieg in mir auf! Doch dann entdeckte ich das Rezept für diese Kürbiskipferln, wie so oft ein Rezept aus meiner allerliebsten Kochzeitschrift, der 'köstlich vegetarisch' (Ausgabe 06/2014). Und da ich bisher noch nicht mal die bekanntesten Vertreter aller Kipferln - Vanillekipferl - gebacken hatte, konnte ja nicht viel schief gehen, als eben schief gehen kann ;-) Also ran ans Werk, Kürbispüree aus dem Schrank geholt und ab dafür!

Enstanden sind wirklich aromatische, butterweiche Kipferl.

Kürbisliebhaber werden sie lieben!

Zutaten (für 60 Stück)

• 200 g Kürbispüree (bzw. 200 g Hokkaido-Kürbisfruchtfleisch*)
• 80 g weiche Butter
• 120 g Rohrohrzucker
• 2 TLnBourbon-Vanillezucker
• 1 Eigelb
• Salz
• 100 g gemahlene Mandeln
• 180 g Dinkelmehl (bei mir Typ 630, im Original wird die Vollkornvariante verwendet)Außerdem
• 50 g Puderzucker
• 1/2 TL gemahlene Bourbon-Vanille (bei mir das Mark 1 Vanilleschote)

Zubereitung

Für das Kürbispüree den Kürbis waschen, putzen, halbieren, das faserige Gewebe und die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Diese in einem Topf mit wenig Wasser bedeckt in etwa 15 Minuten weich garen, anschließend abgießen und fein pürieren. Abkühlen lassen.

Butter, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mit dem Handrührgerät cremig rühren. Das Eigelb sowie eine prise Salz zugeben und kurz unterrühren. Mandeln, Mehl und das abgekühle Kürbispüree dazugeben und mit den Händen zu einem glatten Teig kneten, Diesen in Frischhaltefolie eingewickelt im Kühlschrank mindestens eine Stunde kalt stellen. 

Backofen auf 170°C vorheizen. Den Teig in vier gleich große Stücke teilen und diese jeweils zu einer Rolle von 2 cm Dicke ausrollen. Von jeder Rolle Stücke von 1 cm Breite abschneiden. Die Stücke auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche mit dem Handballen ausrollen und zu Kipferln formen. Auf drei mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen und ca. 15 Minuten goldbraun backen.

Puderzucker mit Vanillemark vermischen und die noch lauwarmen Plätzchen darin wälzen. Auf einem Rost auskühlen lassen.